Familie: Musaceae, Bananengewächse
Allgemeines: Die „Ensete Maurelii“, wird auch „Red Abyssian oder Abessinische Banane“ genannt. Sie stammt aus den lichten Bergregenwäldern im tropischen Süd- und Ostafrika bis in eine Höhe von über 2000 Metern.
Pflanzengestaltung: Wie alle Enseten hat die „Maurelii“ einen kompakten Wuchs. Der entstehende Scheinstamm verholzt nicht, sondern nimmt durch stetig neu gebildete Blätter und verbleibenden Blattescheiden kontinuierlich Umfang zu.
Die Blätter können sehr gross werden und eine Länge von bis zu 6 Metern und eine Breite von über 50 cm erreichen, an ihrem Heimatstandort kann die „Maurelii“ eine Höhe von bis zu 10 Metern aber in der Kübelhaltung bleibt sie wesentlich gesitteter. Die rotbraunen Blätter erhalten durch die kräftige dunkelrote Mittelrippe ihre Stabilität. Während oftmals auf der Blattoberseite vereinzelt grüne Zeichnungen zu sehen sind, ist die Blattunterseite komplett rot.
Blüte: Nur sehr selten wird Die in Kultur gehaltene Banane ihre rot-weisse Blüten zeigen, die aus dem Herz der Pflanze herauswächst und schliesslich nach dem abblühen stirbt. Die entstehenden Bananen sind ungeniessbar, aber enthalten eine Vielzahl von Samen.
Standort: Im Feien sollte sie sonnig bis halbschattig platziert werden, aber ein windgeschützter Platz ist ratsam, denn ihre grossen Blätter zerfetzen sonst recht schnell.
Substrat: Das Substrat sollte zur Hälfte aus lehmiger Gartenerde und zum weiteren aus TKS 2 bestehen. Sehr zu empfehlen ist, dass der Kübelgrund mit einer Schicht aus grobkörnigem Material angefüllt wird, wie z.B. Lavagries, Blähton oder Kies. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, denn durch den fehlenden Sauerstoff kann es schnell zur Wurzelfäulnis kommen.
Düngung: Gedüngt wird von April bis spätestens Ende September, alle 7 – 10 Tage mit einem Volldünger, aufgelösten wasserlöslichen Pulver oder Korndünger. Enseten sollten, wie alle musaceae regelmässig und ausreichend gedüngt werden, da sie zu den Düngefressen gehören.
Überwinterung: Die „Maurelii“ sollte unbedingt vor dem ersten Nachtfrost eingeräumt werden. Bei sehr grossen Pflanzen kann man die äusseren Blätter abschneiden, aber niemals waagerecht dicht über dem Stamm die ganze Pflanze einkürzen, dass kann zum Tod der Bananenpflanze führen.
Bei einer kühlen Überwinterung ist darauf zu achten, dass das Substrat nie völlig austrocknet, darf aber auch nicht nass sein. Immer nur auf das Substrat giessen und nie ins Herz der Pflanze.
Bei einer warmen Überwinterung sollten die Blätter regelmässig mit kalkfreiem Wasser besprüht werden, da sie sonst braune und vertrocknete Stellen und Blattspitzen und Rändern zeigt.
Bei zu warmer Überwinterung besteht die Gefahr, dass die Pflanze Kräftezehrende Austriebe entwickelt, was sie schwächt und anfällig für Schädlinge macht, wie z.B. Spinnmilben.
Vermehrung: Die „Ensete maurelii“ wird durch Samen vermehrt, nur ganz frisches Saatgut führt zu einem guten Erfolg, die Keimdauer kann bis zu drei Monaten, bei einer Bodentemperatur von mindestens 25°C- 32°C betragen.
Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, die „Enseten“ zu vermehren, in dem man sie zu Beginn der Wachstumsperiode Kuppenförmig etwa 15 cm über der Erdoberfläche abschneidet. Nach einigen Wochen wachsen aus den Blattscheiden neue kleine Triebe heraus. Nach einigen Monaten lassen sich die Kindel vereinzeln, wodurch man gleich eine Vielzahl neuer Pflanzen erhält. Es ist aber wichtig zu Wissen, dass zu früh entnommene Kindel, die keine eigenen Wurzeln getrieben haben nicht mehr in der Lage sind, nachträglich welche zu bilden, sie können auf den Kompost.




Die rot gezeichnete Linie zeigt den Schnitt an, der die Kindelbildung entstehen lässt.
