Vanille
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Vanille
Die bekannteste Orchideenart ist zweifelsohne die Phalaenopsis,
die wichtigste jedoch die Vanilla planifolia.
Aber der Reihe nach...
Vanilla planifolia stammt ursprünglich aus Mexico und Mittelamerika,
wo sie mit Hilfe ihrer an den Nodien entspringenden Wurzeln in
die Bäume emporrankt.
Die Triebe können so einige Meter Länge erreichen.
Sie war schon bei den Azteken als "cacixanatl" bekannt
und zusammen mit Kakao als Genußmittel geschätzt.
Von den über hundert Vanillearten werden vorrangig nur drei
kommerziell angebaut, dies sind neben V. planifolia noch V. tahitensis
und V. pompona, die Guadeloupe-Vanille.
Die bekanntesten Anbaugebiete sind Madagaskar und die Insel Réunion (früher Île Bourbon),
dort wird Vanilla planifolia, die Gewürz- oder Bourbonvanille angebaut.
V. tahitensis wird im südpazifischen Raum angebaut
und V. pompona auf den Westindischen Inseln.
Diese beiden Arten werden für die Parfumgewinnung kultiviert.
Sie enthalten weniger Vanillin, aber haben ein viel intensiveres schweres
und süßes Aroma, wir kennen das von Duftölen.
Vanilla pompona (Photo: Klaus W.)
Echte Vanille ist immer noch ein sehr teures Gewürz,
was daran liegt, dass die Gewinnung eine langwierige
und aufwendige Handarbeit ist.
Die Blüten werden mit angespitzen Hölzchen von Hand bestäubt.
Die "Schoten" (botanisch eigentlich Kapseln!) brauchen 7-9 Monate zur Entwicklung.
Sie werden grün geerntet und dann aufwendig fermentiert.
Hierzu werden die Früchte erst in Decken gewickelt zum Schwitzen gebracht
und anschliessend in der Sonne ausgebreitet um zu trocknen.
Dies wird im Wechsel 2 - 3 Wochen durchgeführt, bis der Trocknungsprozess abgeschlossen ist.
Danach werden sie nochmals 2-4 Wochen im Schatten ausgebreitet
zum Nachtrocknen und dann per Hand nach Qualität und Größe sortiert.
Im Jahr 2000 lag der Kilopreis verarbeiteter Vanille bei 140 US-Dollar!
1874 gelang die synthetische Herstellung von Vanillin,
dieses kann jedoch gegen die echte Vanille nicht "anstinken".
Für die Verwendung in der Küche werden das Mark und die Samen
aus den Schoten herausgekratzt, die Schoten selbst können allerdings auch verwendet werden:
in Milch aufgekocht oder in Zucker eingelegt entfaltet diese ihr volles Aroma.
Eine schöne Sammlung von Rezepten mit Vanille gibt es in diesem Buch:
Vanille. Gewürz der Göttin: Geschichte, Geschichten und 70 pikante und süsse Rezepte
Annemarie Wildeisen
AT Verlag 2001-11-01 Gebundene Ausgabe 128 Seiten
Auch die Geschichte der Vanille und etwas Botanik werden hier behandelt.
Meine Buchempfehlung zur Weihnachtszeit!
Kurios ist oftmals die bildliche Darstellung der Vanilleblüte.
Offenbar ist die echte Vanille nicht attraktiv genug, sehr häufig werden
gelbe Cymbidien, Lilien und sogar Alstromerien auf Verpackungen abgebildet.
Vanille soll stimmungsaufhellend und besonders in Kombination mit Kakao aphrodisierend wirken.
Dies wird auf die Duftstoffe die den Pheromonen ähnlich sein sollen zurückgeführt.
Alle drei genannten Vanille-Arten können hier bestellt werden:
http://www.madavanilla.de/
die wichtigste jedoch die Vanilla planifolia.
Aber der Reihe nach...
Vanilla planifolia stammt ursprünglich aus Mexico und Mittelamerika,
wo sie mit Hilfe ihrer an den Nodien entspringenden Wurzeln in
die Bäume emporrankt.
Die Triebe können so einige Meter Länge erreichen.
Sie war schon bei den Azteken als "cacixanatl" bekannt
und zusammen mit Kakao als Genußmittel geschätzt.
Von den über hundert Vanillearten werden vorrangig nur drei
kommerziell angebaut, dies sind neben V. planifolia noch V. tahitensis
und V. pompona, die Guadeloupe-Vanille.
Die bekanntesten Anbaugebiete sind Madagaskar und die Insel Réunion (früher Île Bourbon),
dort wird Vanilla planifolia, die Gewürz- oder Bourbonvanille angebaut.
V. tahitensis wird im südpazifischen Raum angebaut
und V. pompona auf den Westindischen Inseln.
Diese beiden Arten werden für die Parfumgewinnung kultiviert.
Sie enthalten weniger Vanillin, aber haben ein viel intensiveres schweres
und süßes Aroma, wir kennen das von Duftölen.
Vanilla pompona (Photo: Klaus W.)
Echte Vanille ist immer noch ein sehr teures Gewürz,
was daran liegt, dass die Gewinnung eine langwierige
und aufwendige Handarbeit ist.
Die Blüten werden mit angespitzen Hölzchen von Hand bestäubt.
Die "Schoten" (botanisch eigentlich Kapseln!) brauchen 7-9 Monate zur Entwicklung.
Sie werden grün geerntet und dann aufwendig fermentiert.
Hierzu werden die Früchte erst in Decken gewickelt zum Schwitzen gebracht
und anschliessend in der Sonne ausgebreitet um zu trocknen.
Dies wird im Wechsel 2 - 3 Wochen durchgeführt, bis der Trocknungsprozess abgeschlossen ist.
Danach werden sie nochmals 2-4 Wochen im Schatten ausgebreitet
zum Nachtrocknen und dann per Hand nach Qualität und Größe sortiert.
Im Jahr 2000 lag der Kilopreis verarbeiteter Vanille bei 140 US-Dollar!
1874 gelang die synthetische Herstellung von Vanillin,
dieses kann jedoch gegen die echte Vanille nicht "anstinken".
Für die Verwendung in der Küche werden das Mark und die Samen
aus den Schoten herausgekratzt, die Schoten selbst können allerdings auch verwendet werden:
in Milch aufgekocht oder in Zucker eingelegt entfaltet diese ihr volles Aroma.
Eine schöne Sammlung von Rezepten mit Vanille gibt es in diesem Buch:
Vanille. Gewürz der Göttin: Geschichte, Geschichten und 70 pikante und süsse Rezepte
Annemarie Wildeisen
AT Verlag 2001-11-01 Gebundene Ausgabe 128 Seiten
Auch die Geschichte der Vanille und etwas Botanik werden hier behandelt.
Meine Buchempfehlung zur Weihnachtszeit!
Kurios ist oftmals die bildliche Darstellung der Vanilleblüte.
Offenbar ist die echte Vanille nicht attraktiv genug, sehr häufig werden
gelbe Cymbidien, Lilien und sogar Alstromerien auf Verpackungen abgebildet.
Vanille soll stimmungsaufhellend und besonders in Kombination mit Kakao aphrodisierend wirken.
Dies wird auf die Duftstoffe die den Pheromonen ähnlich sein sollen zurückgeführt.
Alle drei genannten Vanille-Arten können hier bestellt werden:
http://www.madavanilla.de/
- Feuerkind
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- Registriert: 10.11.2010, 13:57
- Wohnort: Sachsen
Hallo Steffi,
ich darf mich glücklicher Besitzer einer Vanilla Planifolia nennen. Kennst du dich mit deren Pflege aus bzw. hast du da Erfahrung? Ich hab meine nämlich jetzt von der Anzuchterde in normales Orchideensubstrat gesetzt und sie wächst meiner Meinung nach eher langsam. Meine Mutter hatte auch eine welche schneller wuchs, allerdings ist ihr die eingegangen, warum weiß keiner.
Ich hoffe ja ganz sehr, dass sie irgendwann blüht, weil ich diese grünlichen Blüten wunderschön finde. Habe noch einige "normale" Orchideen, welche allerdings auf meine Substraterneuerungsaktion mit wenig Wohlwollen reagiert haben...
Hast du vielleicht irgendwelche Tips auf Lager? Ich besprühe bei allen Pflanzen regelmäßig das Substrat und außer bei den Phalenopsen und Frauenschuh die Pflanze selbst. Ab und an (außer nach dem Umtopfen) bekommen sie einen Schluck abgestandenes Wasser und manchmal etwas Orchidünger. Die Blätter sind ganz labberig und teilweise ist der Austrieb der neuen Blätter steckengeblieben... Die Blätter der Vanille sind auch eher gelblichgrün und leicht "durchscheinend". Ich kann das schlecht beschreiben, werd vielleicht am Besten mal ein Foto machen.
ich darf mich glücklicher Besitzer einer Vanilla Planifolia nennen. Kennst du dich mit deren Pflege aus bzw. hast du da Erfahrung? Ich hab meine nämlich jetzt von der Anzuchterde in normales Orchideensubstrat gesetzt und sie wächst meiner Meinung nach eher langsam. Meine Mutter hatte auch eine welche schneller wuchs, allerdings ist ihr die eingegangen, warum weiß keiner.
Ich hoffe ja ganz sehr, dass sie irgendwann blüht, weil ich diese grünlichen Blüten wunderschön finde. Habe noch einige "normale" Orchideen, welche allerdings auf meine Substraterneuerungsaktion mit wenig Wohlwollen reagiert haben...
Hast du vielleicht irgendwelche Tips auf Lager? Ich besprühe bei allen Pflanzen regelmäßig das Substrat und außer bei den Phalenopsen und Frauenschuh die Pflanze selbst. Ab und an (außer nach dem Umtopfen) bekommen sie einen Schluck abgestandenes Wasser und manchmal etwas Orchidünger. Die Blätter sind ganz labberig und teilweise ist der Austrieb der neuen Blätter steckengeblieben... Die Blätter der Vanille sind auch eher gelblichgrün und leicht "durchscheinend". Ich kann das schlecht beschreiben, werd vielleicht am Besten mal ein Foto machen.
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Liebe Grüße
Neli
Liebe Grüße
Neli
Steff, da hast Du uns ja wieder einen von Deinen ausführlichen und interessanten Beiträgen geschrieben.
Sehr schön und vielen Dank.
Auch für den Link zur Bestellung.
Ich bin immer auf der Suche nach guten Vanilleschoten, oft bekommt man ja nur uraltes Zeug, wo man fast nichts mehr herauskratzen kann.
Ich hatte in diesem Jahr den Wunsch, das aus meinen Äpfeln gekochte Apfelmus mit Ingwer und Vanille aufzupeppen.
Ingwer hat gut geklappt, aber die Vanilleschote war für "die Füße".
Brigitte.
Sehr schön und vielen Dank.
Auch für den Link zur Bestellung.
Ich bin immer auf der Suche nach guten Vanilleschoten, oft bekommt man ja nur uraltes Zeug, wo man fast nichts mehr herauskratzen kann.
Ich hatte in diesem Jahr den Wunsch, das aus meinen Äpfeln gekochte Apfelmus mit Ingwer und Vanille aufzupeppen.
Ingwer hat gut geklappt, aber die Vanilleschote war für "die Füße".
Brigitte.
- mjanny
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- Wohnort: Solingen
- Danksagung erhalten: 9 Mal
Wir pflegen im Botanischen Garten als "Randbepflanzung" bei den Bromelien eine große Vanillpflanze. Im Sommer haben wir auch regelmäßig einige Blüten. Ich sollte dann also auf eine Leiter klettern und Bienchen spielen. Hat aber immer die Zeit zu gefehlt. Manchmal muss man, um die Pflanze zu bändigen, auch Triebe abschneiden, es ist also immer reichlich Stecklingsmaterial vorhanden. Triebspitzen mit lebendigen Luftwurzeln kann man sehr einfach in Wasser bewurzeln. Sie gedeihen in jedem kalkfreien frischen Boden, können auch mit normalen Flüssigdüngern gedüngt werden. Man sagt, dass die Triebe schon so 10 Meter Länge haben müssen , um zu blühen. Meine Pflanze im Esszimmer ist aber auch ohne Blüten eine dekorative und robuste Rankpflanze.
Liebe Grüße
Margret
Margret
- mjanny
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- Danksagung erhalten: 9 Mal
[img]http://i7.photobucket.com/albums/y298/m ... 53ps30.jpg[/img]
Vanilleblüte im Botanischen Garten Solingen
Vanilleblüte im Botanischen Garten Solingen
Liebe Grüße
Margret
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- Feuerkind
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Hallo Margret,
WOW, was für ne tolle Blüte.... naja meine is erst 10 cm hoch wenn überhaupt. Hab ich das in deinem Beitrag richtig verstanden, dass die Hübsche kein Orchi-Substrat mag? Und auch keinen Orchidünger?
Hmmm, da hab ich ja dann wohl so ziemlich alles falsch gemacht wo geht und brauch mich nicht wundern dass sie nur so spärlich wächst. Ich hau mal nen Bildchen in meine Galerie, vielleicht ist sie ja zu retten?
Vielen Dank schon mal fürs helfen.
WOW, was für ne tolle Blüte.... naja meine is erst 10 cm hoch wenn überhaupt. Hab ich das in deinem Beitrag richtig verstanden, dass die Hübsche kein Orchi-Substrat mag? Und auch keinen Orchidünger?
Hmmm, da hab ich ja dann wohl so ziemlich alles falsch gemacht wo geht und brauch mich nicht wundern dass sie nur so spärlich wächst. Ich hau mal nen Bildchen in meine Galerie, vielleicht ist sie ja zu retten?
Vielen Dank schon mal fürs helfen.
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Liebe Grüße
Neli
Liebe Grüße
Neli
- Orchidepp
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Ich habe die Vanille-Orchideen alle in Orchideensubstrat.
Habe 5 verschiedene Arten, die alle in der luftfeuchten warmen Abteilung stehen.
Wichtig ist hier besonders das besprühen der Pflanzen - gießen alleine reicht nicht. Die Triebe erreichen ja mehre Meter und bilden entlang der Sprosse Luftwurzeln. Der Standort muss sehr hell sein und da die Pflanze keine Ruhezeit braucht, bekommt sie bei mir auch regelmäßig Dünger.
Am besten sieht die Pflanze im Regenwald aus, da hat sie viel Platz und vor allem viel Licht. Ganz zu schweigen von der konstant hohen Luftfeuchtigkeit.
Habe 5 verschiedene Arten, die alle in der luftfeuchten warmen Abteilung stehen.
Wichtig ist hier besonders das besprühen der Pflanzen - gießen alleine reicht nicht. Die Triebe erreichen ja mehre Meter und bilden entlang der Sprosse Luftwurzeln. Der Standort muss sehr hell sein und da die Pflanze keine Ruhezeit braucht, bekommt sie bei mir auch regelmäßig Dünger.
Am besten sieht die Pflanze im Regenwald aus, da hat sie viel Platz und vor allem viel Licht. Ganz zu schweigen von der konstant hohen Luftfeuchtigkeit.
- Feuerkind
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-> Bild hier rein stellen:
Mist, das hab ich zu spät gelesen, nun hab ichs in der Galerie (außderdem bin ich da noch nicht versiert genug aber psssst :!: )Quasi liegt das mangelnde Wachstum an zu trockener Luft? Da werd ich die wohl am besten täglich komplett einsprühen. Mal sehn.
Mist, das hab ich zu spät gelesen, nun hab ichs in der Galerie (außderdem bin ich da noch nicht versiert genug aber psssst :!: )Quasi liegt das mangelnde Wachstum an zu trockener Luft? Da werd ich die wohl am besten täglich komplett einsprühen. Mal sehn.
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Liebe Grüße
Neli
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