Koi und andere Fische im Gartenteich

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gudrun
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Beitrag von gudrun »

Ja, ich weiß. Hatte ich ja mal. Schade um die Pflanzen, die jedes Jahr raus müssen.
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Viele Grüße aus Hochheim
Gudrun
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Line
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Beitrag von Line »

Schön, Katrin, dass Du Dich einklinkst  :)
Einen Fischteich, insbesondere einen Koiteich erfolgreich zu fahren, geht nicht ohne Technik und nicht ohne Arbeit. Stimmt.
Es muß aber auch kein steriles Betonbecken sein :)
Sicher ist aber, wer einen funktionierenden Koiteich haben will, der muß sich  mit Wasserchemie richtig auseinandersetzen. Geht nicht anders. Bei uns ist das Gehirnjogging für GG, ich muß da auch passen :)
Aber: Koianer sprechen erst dann von einem erfolgreichen Koiteich, wenn sich die Wasserbiologie eingespielt hat, sprich: wenn die Technik auf Sparflamme läuft und das biologische Wassergleichgewicht zwischen Pflanzen und Tieren erreicht ist....
Unabdingbar: Ein Koiteich muß von A-Z richtig geplant sein, es kommt auf ganz viele Kleinigkeiten an...eine Wissenschaft für sich...aber wer es sich antun will.....nicht selten erweitern/verändern Koianer ihren Teich bis zu 3 Mal  :?
Katrin hat geschrieben:Ist mein Nachbar ein zu extremes Beispiel ? Wie funktioniert es bei euch mit dem Sauberhalten, habt ihr alle Filter ?
Katrin, leider ja!!!!

Wenn das Wasser stinkt, dann hat er gewaltig was falsch gemacht!
Das kann schon technisch mit der Plazierung der Bodenabläufe anfangen und mit der Anzahl der Fische aufhören...

Das er auch nicht allzuviel davon versteht siehst Du daran, dass er soooo oft den Teich komplett abläßt. Was passiert dann? Alles biotopische Lebewesen, insbesondere die Kleinstlebewesen die u.A. auch für die "Reinigung" des Teiches zuständig sind, werden immer wieder eliminiert. Es ist also kein Einfahren des Teiches möglich, weil er alle paar Wochen den Teich "neu ansetzt". Wie soll sich ein Gleichgewicht einstellen? Kann nicht funktionieren!
Zudem schadet die ständig schwankende Wasserqualität den Fischen immens. Sind sie gesund?

Algen zeigen normalerweise an, dass etwas nicht stimmt. Algen schrubben ist vergeudete Zeit. Man kommt nie in alle Ecken (auch Rohre und Filter sind hier gemeint) und die Sporen infizieren innerhalb von 4 Wochen wieder alles.
Im Frühjahr gibt es die Schwebealgenblüte, die völlig normal ist. Hier hilft es das Wasser über einen Vliesfilter laufen zu lassen (ich habe Vlies-Couchdecken benutzt - klappt hervorragend :))
Es gibt genügend Getreideextrakte, die hier sehr gut helfen...aber man muß sich damit auseinander setzen :) Es muß nicht immer pflanzen- und vor allem fischfeindliche Chemie sein.
Was man da alles lesen kann: Einerseits kippt mancher Teichbesitzer alles in den Teich und zu den Fischen hinein, andererseits wird dem Hund verboten das Teichwasser zu trinken. Wie absurd und egoistisch!

Überdüngung? Dann muß er als erstes den Fischbesatz reduzieren...und mal überlegen wie viele Fische sein Teich (und seine Filteranlage) überhaupt verkraftet....

Na ja, und wegen Pumpengebrumm kann man ja auch etwas unternehmen. Unsere stehen in einem Häusschen :)

Leben im Waser ist für das Gleichgewicht wichtig und nicht jede Libellenlarve wird von den Fischen gefunden. Bei uns schlüpfen auch so einige....wobei ich tatsächlich vor Libellen Angst habe. K.A. woher die Phobie kommt, aber ich hasse diese Viecher!!! Rückenschwimmer und Wasserflöhe sowie Stechzeugs jeglicher Art gibt es auch bei uns zu finden :) Molche noch nicht, aber einen Frosch haben wir auch schon gehabt....

Du siehst, es geht auch anders :)
Wir kaufen aber auch keine importierten, (nach jap. Schönheitsidealen) hochgezüchteten Zierfische, sondern "normale Kois".
Es ist schon was Tolles, wenn Du an den Teich trittst und die Fische schon auf Dich warten. Wenn man dann noch mit der Hand füttert, dann baut man auch Beziehungen zu den Fischen auf. Manchmal kommen sie an die in den Teich baumelnde Hand und streichen daran vorüber, als ob sie sich eine Streicheleinheit abholen wollten. Sie könnten ja überall sonst im Teich herumschwimmen.......
DAS ist das, was den Aufwand rechtfertigt, und den Koihype befeuert. :)

Viele Wege führen zu guter Wasserqualität: der eine macht's mit vielen Pflanzen und wenigen oder keinen Fischen, der andere macht's kostenintensiv über Technik (viele auch mit chemischen Hilfsmitteln) und der verantwortungsvollere Fischteichbesitzer versucht den Spagat zwischen beidem hinzukriegen...
Es ist halt persönliche Ansichtssache, jenauso wie Medizin/Homöophatie, impfen oder nicht impfen, synthetsche Dünger oder biologische Dünger...  ;)
Jeder fängt mal KLEIN an: Bild
Gruß Line
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Neon
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Beitrag von Neon »

Katrin hat geschrieben: Wer einen echten natürlichen Teich mit einem reichen Wasserleben ( Kleinstlebewesen, Libellen-larven, Molche, Krebstiere etc.) und mit natürlichen Gleichgewicht haben will da sind solche Zierfische wie Goldfisch, Koi und CO fehl am Platze. Sie fressen so gut wie alles und "überdüngen" mit ihrem "Stoffwechselendprodukten" zuverlässig und kontinuierlich jedes Gewässer ....
Nur ein Beispiel, mein Nachbar sein Teich hat einiges an Koi und Co zu bieten, dafür stinkt sein Wasser ...
Hallo Katrin!

Laut wikipedia ist der Koi eine Unterart vom Karpfen, der Goldfisch in all seinen Variationen soll vom Giebel abstammen. Beides sind Fische aus (Natur)Teich und (Natur)See, werden recht groß, gründeln gerne - kommen daher auch mit trüben Wasser zurecht, ertragen bitterkalte Winter und sehr heiße Sommer - also warmes, sauerstoffarmes Wasser. Koi, Karpfen und Goldfisch werden seit jahrhunderten als Haustiere gehalten - sind also gut angepaßt.
In echten natürlichen Teichen mit einem reichen Wasserleben ( Kleinstlebewesen, Libellenlarven, Molchen, Krebstieren etc.) und mit natürlichen Gleichgewicht leben Karpfen und Giebel. Mit Goldfisch und Koi funktioniert das auch im Gartenteich - allerdings muß dann einiges stimmen: Größe und Tiefe des Gartenteiches, wenige Fische, guter Wasserpflanzenwuchs (evtl. ein Schilfgürtel), Beschattung, kein oder wenig Futter, ... . Solche sehr schönen Naturteiche habe ich schon viele gesehen - mit wenig Technik und Pflegeaufwand. Ohne Algen und ohne Gestank.

Natürlich kann man Karpfen, Kois, Goldfische auch technisch, künstlich halten - nur mit Wasser und Technik. Vorteil: man kann mehr Fische halten, man kann füttern. Nachteil: auf Pflanzen und Insekten muß man größtenteils verzichten. Auch diese Teiche können sehr schön sein.

Und dann gibts natürlich Kompromisse.

Zurück zum Naturteich. Auch Naturteiche kommen ohne Pflege nicht aus. Als ich mir Gudruns Bild der Krebsscheren/Wasseraloen betrachtete, dachte ich: In wenigen Jahren ist der Teich verlandet. Aber Ursel lichtet säckeweise die Wasserpflanzen aus. Auch bei meinem kleinen Teich (mit oder ohne Moderlieschen als Fische, ohne Technik) muß ich gelegentlich Krebsscheren entfernen, verfaulende Seerosenblätter ebenso, ... .

Viel Spaß mit den Gartenteichen - ist was sehr schönes!
Neon
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gudrun
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Beitrag von gudrun »

Mit dem Verlanden hat es noch reichlich Zeit. Der Teich existiert mittlerweile seit 27 Jahren. Es fällt viel Pflanzliches hinein, ohne dass es jemand rausholen kann. Trotzdem ist die Schlammtiefe nur unwesentlich stärker geworden. Das nur nebenbei.
Bild
Viele Grüße aus Hochheim
Gudrun
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Karl-Heinz G.
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Beitrag von Karl-Heinz G. »

Hui, das ist ja eine interessante Diskussion. Ich bin meinungs- und erfahrungsmäßig völlig bei Line und Neon. Ich versuche die Fischpflege mit einem natürlich wirkenden Gartenteich zu kombinieren, der eine strukturierte Bepflanzung aufweist und auch anderen Teichbewohnern Lebensraum bietet. Natürlich muss ich bei der Größe meines Teiches Kompromisse und Einschränkungen akzeptieren. Libelenlarven haben es schwer sich in meinem Teich zu entwickeln. Die Wasserschnecken haben meine Koi und Shubunkin (?) inzwischen aufgelutscht. Diese Einschränkung nehme ich gerne in Kauf, weil Koi irgendwie besondere Fische mit individuellen Charakterzügen sind. Ich freue mich so,  wenn sie am Teich  „hinter mir herlaufen" und sich beim Füttern ihre Streicheleinheiten abholen.
Liebe Grüße
Karl-Heinz
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Karl-Heinz G.
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Beitrag von Karl-Heinz G. »

Vor einer Woche hatte ich Reiherbesuch bei mir am Gartenteich. Als er mich hörte, ist er sofort abgeflogen. Muss das schlechte Gewissen gewesen sein. Ich habe gestern und heute meine Paddler mal durchgezählt - es fehlen 2 Shubunkin. Meine Koi sind ja so etwa 50 cm lang, die sind dem Reiher schon zu groß - oder?  :cry:
Liebe Grüße
Karl-Heinz
Inge

Beitrag von Inge »

Ohjeee.....

Karl-Heinz, ich habe um meinen Teich Angelschnur gespannt.
Diese Schnur sieht er nicht und wenn er versucht zu landen,
stößt er auf ein Hindernis.

Ich lege mich manchmal auf die Lauer nur um zu beobachten,
dass er sich mal "auf den Schnabel" legt, aber den Gefallen hat er mir
bisher noch nicht getan  :)
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Karl-Heinz G.
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Beitrag von Karl-Heinz G. »

Danke Inge, den Ratschlag mit der Angelschnur habe ich schon mal gelesen. Allerdings hat mein Teich einen Flachwasserbereich, in dem der Reiher bequem landen kann. Ich habe ein ganzes Jahr vor ihm Ruhe gehabt - zumindest hatte ich keine Verluste. Mal abwarten wie die nächsten Tage verlaufen. Wenn die Seerosenblätter an der Wasseroberfläche sind, können sich die Fische besser darunter verstecken.
Liebe Grüße
Karl-Heinz
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gudrun
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Beitrag von gudrun »

Ich weiß zwar auch nicht, wie Du die Angelschnur da befestigen kannst, Karl-Heinz, aber genau da gehört eine oder auch zwei in Abständen hin.
Bild
Viele Grüße aus Hochheim
Gudrun
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